Wirkungsvollste Zeit zur Käferbekämpfung! - BWV-Holz­markt­bericht vom 23.04.2025

Die Holzmarktlage war in den letzten Wochen konstant, daher ist der nachfolgende Holzmarktbericht weiterhin gültig.
Die nächste Information erscheint am 05. Mai 2025.

*********************************************************************************************************************

Das Frühjahr ist zur Käferbekämpfung die wirkungsvollste Zeit! Bruttaugliches Material aber auch vorgeschädigte Bäume oder Bestände sollten jetzt noch rasch aufgearbeitet werden und die gute Holzmarktlage bietet den passenden Rahmen dazu!

Erfreulicherweise blieben unsere Waldflächen in diesem Winter von größeren Schadereignissen verschont und die Waldbewirtschaftung konnte nach waldbaulichen Aspekten und entsprechend der Marktlage geplant und durchgeführt werden. Überwiegend gute Nutzungsbedingungen, trockene und kalte Witterung sowie ein stabiler Holzmarkt seit Herbst 2024 haben viele Waldbesitzer:innen zur aktiven Holznutzung motiviert. In Summe konnten wir von unseren Mitgliedern kontinuierlich über die letzten sechs Monate eine sehr hohe Rundholzmenge von über einer halben Million Festmetern marktkonform vermarkten. Dies stellt für den Waldverband OÖ einen Spitzenwert in Normalnutzungszeiten dar.

Aktuelle Holzmarktlage

Die Nachfrage nach Sägerundholz ist weiterhin sehr gut. Die Rundholzversorgung der Sägewerke ist für diese Jahreszeit normal und aufgrund des aktuell rückläufigen Holzaufkommens ist eine Nachfragebelebung zu erwarten. Auch der Absatz und die Preise von Schnittholz, vor allem bei den internationalen Märkten, haben sich gegenüber dem Vorjahr verbessert. Die Holzpreise wurden bereits im Februar bis Ende April auf dem bestehenden Niveau verlängert. Aufgrund des hohen Holzaufkommens im Winter waren wir bestrebt, vorzeitig eine preisliche Absicherung bis Ende April zu fixieren. Der aktuelle Holzpreis befindet sich für Fichte, BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 cm bei rund 108 Euro pro Festmeter und einzelne Abnehmer zahlen für benötigte Längenausformungen einen Bonus.

Anders stellt sich die Marktlage derzeit bei Energie- und Industrieholz dar. Wie am Ende des Winters meist üblich wird einerseits verstärkt Energie- und Industrieholz an der Waldstraße bereitgestellt und andererseits reduziert sich die Nachfrage aufgrund der auslaufenden Heizperiode. Dies hat zur Folge, dass derzeit der Absatz von Waldhackgut sehr gering ist und lange Verzögerungen entstehen. Der Absatz von Industrieholz erfolgt kontinuierlich und zeitnahe. Die Industrie- und Energieholzpreise befinden sich aktuell bei 74,00 bis 76,00 Euro pro Atro-Tonne.

Entsprechend der dargestellten Marktsituation sind Holznutzungen auch in den nächsten Wochen attraktiv. Zu empfehlen sind jedoch am Beginn der Vegetationszeit nur Nutzungen, welche flächig erfolgen (z.B. Räumung von Altbeständen) oder bei denen der verbleibende Bestand nicht beschädigt werden kann.

Immer mehr Einsätze erfolgen maschinell mit Harvester oder im Steilgelände mit Seilbahnen und dazu bedarf es einer zeitgerechten Planung. Die Einsatzorganisation übernimmt gerne Ihr Waldhelfer, eine frühe Voranmeldung mit flexiblem Produktionszeitraum ist für die Absatzoptimierung empfehlenswert.

Käferkontrollen durchführen

Aufgrund der trockenen Witterung in den Wintermonaten wird derzeit von einem erhöhten Käferrisiko ausgegangen. Daher gilt es in den nächsten Wochen, das restliche Rundholz bzw. mögliches Brutmaterial aus dem Wald zu entfernen. Auch eine regelmäßige und genaue Kontrolle der Waldflächen hinsichtlich des Käferbefalles ist ab sofort wichtig. Arbeiten Sie einzelne Käferbäume rasch auf, damit eine Ausbreitung des Käfers vermieden wird!

Die rasche Vermarktung von Rundholz ist speziell in der Vegetationszeit entscheidend. Wir werden unser Bestes tun, dass dies auch in den nächsten Monaten erfolgt. Dazu ist vor der Schlägerung die rechtzeitige Abstimmung mit dem Waldhelfer notwendig.

EUDR-Umsetzung

Leider gibt es zur geforderten Abänderung oder weiteren Aufschiebung der Europäischen Entwaldungsverordnung (EUDR) keine neuen positiven Informationen. Wir müssen weiter davon ausgehen, dass die EUDR mit 30. Dezember 2025 in Kraft tritt und die Umsetzung bereits im 4. Quartal 2025 anläuft. Seitens des Waldverbandes OÖ erfolgen laufend Vorbereitungsarbeiten und die Umprogrammierungen sind in Umsetzung. Wir sind bestrebt, mit unserem BWV-Portal eine gute Hilfestellung und praktikable Umsetzungsmöglichkeiten für unsere Mitglieder anzubieten. Wir werden Sie über den aktuellen Umsetzungsstand und auch Neuerungen in unserer Zeitung „Waldverband aktuell“ und regelmäßig hier auf unserer Homepage informieren.

Dieser Artikel erscheint ebenfalls als Holzmarktbericht in Ausgabe 02/2025 der Verbandszeitung "Waldverband aktuell".

Waldverband OÖ


Holzvermarktung BWV OÖ

Der BWV OÖ bietet seinen Mitgliedern eine starke Holzvermarktungsorganisation, die sich seit über 50 Jahren der Herausforderung im Holzgeschäft stellt.  Eine optimale Vermarktung für die WaldbesitzerInnen wird ermöglicht durch eine sichere, objektive und rasche Geschäftsabwicklung, sowie hohe Transparenz im Holzgeschäft. Als Marktpartner von nicht weniger als 150 Säge-, Papier-, und Energieholzkunden sichern wir unseren Mitgliedern die optimale Vermarktung ihres Holzes - bei voller finanzieller Sicherheit!

Der Waldverband OÖ auf einen Blick:

Der Waldverband OÖ (BWV OÖ) ist als Verein ein Zusammenschluss von WaldbesitzerInnen und unterstützt diese bei der HolzproduktionHolzvermarktung und Waldbetreuung. Über 30.000 Mitglieder haben in den letzten drei Jahren durchschnittlich 950.000 Festmeter Holz produziert und vermarktet.

ZIELE UND AUFGABEN

  • Der BWV OÖ sieht es als vorrangiges Ziel, durch gemeinschaftliche Vermarktung von Waldprodukten das Einkommen der Mitglieder aus der Waldwirtschaft zu verbessern.
  • Der BWV OÖ trägt durch Organisation des gemeinschaftlichen Einsatzes von Arbeitskräften und Maschinen zur Senkung der Kosten bei der Waldbewirtschaftung bei.
  • Der BWV OÖ ermöglicht durch laufende Information und fachliche Beratung den Mitgliedern eine auf dem aktuellen Stand des Fachwissens stehende Pflege und Nutzung des Waldes.
  • Der BWV OÖ strebt durch genaue Marktbeobachtung und Zusammenarbeit mit den Marktpartnern die Schaffung neuer Absatzmöglichkeiten für Waldprodukte an.
  • Der BWV OÖ vertritt die Interessen seiner Mitglieder in allen forstpolitisch relevanten Fragen. Er sucht dabei die Zusammenarbeit mit allen Interessenvertretungen der Forstwirtschaft, insbesondere mit der Landwirtschaftskammer OÖ.
  • Der BWV OÖ verwirklicht bei seiner Tätigkeit den Grundsatz der Subsidiarität und sieht die Eigenverantwortung jedes Mitgliedes als Ausgangspunkt seiner unterstützenden Tätigkeit.
  • Der BWV OÖ sieht sich als Partner der holzverarbeitenden Industrie und ist bestrebt, übergeordnete Ziele zur Nutzung des heimischen Waldes mit diesen Partnern umzusetzen. Er verfolgt die Partizipation seiner Mitglieder an allen positiven Entwicklungen der Holzwirtschaft.