Rege Holznachfrage im Sommer - BWV-Holz­markt­bericht vom 28.07.2025

Die Holzmarktlage war in den letzten Wochen konstant, daher ist der nachfolgende Holzmarktbericht vom 14.07.2025 weiterhin gültig.

Die geringen Rundholzlager der Sägeindustrie am Beginn der Sommermonate gewähren für die nächsten Wochen eine rasche Abwicklung von anfallenden Schadholzmengen und bieten zusätzlich Platz für Normalnutzungen.

Das Ausbleiben (zumindest bis Ende Juni) der scheinbar schon fix eingeplanten Schadholzmengen hat für viele Sägewerke zu einem unerwarteten Versorgungsengpass geführt. Die Nutzungseinschränkungen aber auch die verzögerte Borkenkäferentwicklung aufgrund der schlechten Witterung im Mai haben das hohe Rundholzaufkommen in den ersten vier Monaten abrupt abbrechen lassen. Auch in den angrenzenden Ländern ist die Situation ähnlich, daher hat sich die Rundholzversorgung der Sägeindustrie so rasch reduziert. 

Aktueller Holzmarkt

Die Preise für Sägerundholz sind im Laufe des zweiten Quartals erhöht worden und mit Beginn des dritten Quartals wurden die Preise überwiegend verlängert oder angepasst. Die Sägerundholzpreise für Fichte, BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 cm befinden sich aktuell bei rund 112,00 bis 115,00 Euro netto pro Festmeter und einzelne Abnehmer zahlen für benötigte Längenausformungen einen Bonus. Der Großteil der Verträge wurde aber nur bis Ende August preislich fixiert. Die Längenausformungen variieren derzeit sehr stark, daher ist vor der Schlägerung eine Abstimmung mit dem Waldhelfer wichtig.

Die Marktlage bei Nadel- und auch Laubindustrieholz hat sich entspannt. Der Absatz von Industrieholz erfolgt derzeit zeitnahe. Daher wird empfohlen, gezielt auch Industrieholzsortimente auszuformen! Dadurch kann der Energieholzanteil wesentlich reduziert werden, was bei der aktuell schwierigen Absatzlage von Waldhackgut dringend notwendig ist. Die Industrieholzpreise befinden sich aktuell bei 74,00 bis 80,00 Euro netto pro Atro-Tonne.

Nutzungsempfehlungen

Die gute Nachfrage bietet aktuell einen passenden Rahmen, um befallene Käferbäume aber auch gefährdete (vorgeschädigte) Bäume jetzt rasch aufzuarbeiten und zu vermarkten. Aufgrund der Marktsituation sind aber auch zusätzlich normale Holznutzungen in den nächsten Wochen zu empfehlen. Jedoch sind jetzt – in der Vegetationszeit – nur Nutzungen, welche flächig erfolgen (z.B. Räumung von Altbeständen) oder bei denen der verbleibende Bestand nicht beschädigt werden kann, sinnvoll. Eine rasche und zeitnahe Abwicklung ist derzeit gegeben, trotzdem ist speziell in der Vegetationszeit eine Abstimmung mit dem Waldhelfer vor der Schlägerung dringend notwendig.

Immer mehr Einsätze erfolgen maschinell mit Harvester oder im Steilgelände mit Seilbahnen und dazu bedarf es einer zeitgerechten Planung. Die Einsatzorganisation übernimmt gerne Ihr Waldhelfer, eine frühe Voranmeldung mit flexiblem Produktionszeitraum ist für die Absatzoptimierung empfehlenswert. Daher soll bereits möglichst bald das Abstimmungsgespräch bzw. die Planung mit Ihrem Waldhelfer für Nutzungen im Spätsommer und Herbst erfolgen.

EUDR – Nationales Tool für die Umsetzung

Sofern sich die aktuelle Rechtslage nicht mehr ändert, tritt die Umsetzungspflicht der Entwaldungsverordnung (EUDR) ab 31. Dezember 2025 für alle Waldbesitzer:innen in Kraft. Laut der Verordnung gelten Waldbesitzer:innen als Marktteilnehmer. Jeder Marktteilnehmer muss sich im EUDR-Informationssystem registrieren und für jede geplante Nutzung oder für einen Nutzungszeitraum eine Referenznummer generieren. Die Referenznummer begleitet die Erzeugnisse entlang der Lieferkette und muss daher vor jeder Lieferung dem Käufer übermittelt werden.

Für Waldbesitzer:innen wird in gleicher Form wie für die Bereiche Rinder und Soja seitens des Bundesministeriums (BMLUK) zur leichteren Abwicklung der EUDR-Anforderungen ein „nationales Tool“ programmiert und dies soll den Waldbesitzern:innen ab Ende September zur Verfügung stehen. Sobald die genaue Funktionalität bekannt ist, wird es umfassende Informationen geben. In der Zwischenzeit ist dringend anzuraten, sofern Sie noch keinen E-AMA- oder ID-Austria-Einstieg besitzen, diesen einzurichten. Denn der Einstieg ins nationale Tool wird nur entweder über E-AMA oder ID-Austria erfolgen können. Dies wird für alle Waldbesitzer:innen eine bedeutende Umstellung, da die digitale Erfassung der geplanten Holznutzung vor dem Holzverkauf (Inverkehrbringen des Holzes) erforderlich ist.

Dieser Artikel erscheint auch als Holzmarktbericht in Ausgabe 03/2025 der Verbandszeitung "Waldverband aktuell".
Die nächste Aktualisierung des Holzmarktberichtes erfolgt am 11. August 2025.

Waldverband OÖ


Holzvermarktung BWV OÖ

Der BWV OÖ bietet seinen Mitgliedern eine starke Holzvermarktungsorganisation, die sich seit über 50 Jahren der Herausforderung im Holzgeschäft stellt.  Eine optimale Vermarktung für die WaldbesitzerInnen wird ermöglicht durch eine sichere, objektive und rasche Geschäftsabwicklung, sowie hohe Transparenz im Holzgeschäft. Als Marktpartner von nicht weniger als 150 Säge-, Papier-, und Energieholzkunden sichern wir unseren Mitgliedern die optimale Vermarktung ihres Holzes - bei voller finanzieller Sicherheit!

Der Waldverband OÖ auf einen Blick:

Der Waldverband OÖ (BWV OÖ) ist als Verein ein Zusammenschluss von WaldbesitzerInnen und unterstützt diese bei der HolzproduktionHolzvermarktung und Waldbetreuung. Über 30.000 Mitglieder haben in den letzten drei Jahren durchschnittlich 950.000 Festmeter Holz produziert und vermarktet.

ZIELE UND AUFGABEN

  • Der BWV OÖ sieht es als vorrangiges Ziel, durch gemeinschaftliche Vermarktung von Waldprodukten das Einkommen der Mitglieder aus der Waldwirtschaft zu verbessern.
  • Der BWV OÖ trägt durch Organisation des gemeinschaftlichen Einsatzes von Arbeitskräften und Maschinen zur Senkung der Kosten bei der Waldbewirtschaftung bei.
  • Der BWV OÖ ermöglicht durch laufende Information und fachliche Beratung den Mitgliedern eine auf dem aktuellen Stand des Fachwissens stehende Pflege und Nutzung des Waldes.
  • Der BWV OÖ strebt durch genaue Marktbeobachtung und Zusammenarbeit mit den Marktpartnern die Schaffung neuer Absatzmöglichkeiten für Waldprodukte an.
  • Der BWV OÖ vertritt die Interessen seiner Mitglieder in allen forstpolitisch relevanten Fragen. Er sucht dabei die Zusammenarbeit mit allen Interessenvertretungen der Forstwirtschaft, insbesondere mit der Landwirtschaftskammer OÖ.
  • Der BWV OÖ verwirklicht bei seiner Tätigkeit den Grundsatz der Subsidiarität und sieht die Eigenverantwortung jedes Mitgliedes als Ausgangspunkt seiner unterstützenden Tätigkeit.
  • Der BWV OÖ sieht sich als Partner der holzverarbeitenden Industrie und ist bestrebt, übergeordnete Ziele zur Nutzung des heimischen Waldes mit diesen Partnern umzusetzen. Er verfolgt die Partizipation seiner Mitglieder an allen positiven Entwicklungen der Holzwirtschaft.