Konstanter Holzabsatz gegeben! - BWV-Holzmarktbericht vom 13.01.2025
Entgegen der aktuell schwierigen konjunkturellen Lage ist die Nachfrage nach Rundholz weiterhin konstant. Trotzdem ist das Ausloten der Marktlage vor der Holznutzung wesentlich!
Bereits das Jahr 2024 war geprägt von konstanten Holzpreisen und einer überwiegend guten Nachfrage nach Holz. Zu den angefallenen Schadholzmengen im letzten Winter war auch eine hohe Bereitschaft zur normalen Holznutzung mit dem Fokus auf Durchforstungen gegeben. Das verstärkte Holzaufkommen bei unseren Mitgliedern ist gut anhand unserer sehr erfreulichen Vermarktungsmenge vom Jahr 2024 ersichtlich.
Erfreuliche Vermarktungsmenge
In Summe wurden im Jahr 2024 rund 950.000 Festmeter Rundholz über den Waldverband OÖ vermarktet. Die Vermarktungsmenge gliedert sich in 77 Prozent Sägerundholz, 10 Prozent Industrieholz und 13 Prozent Energieholz. Ein Spitzenwert in der Verbandsgeschichte und besonders hervorzuheben ist dabei die hohe Lieferantenanzahl: Insgesamt haben uns im vergangenen Jahr rund 14.300 Mitglieder mit der Vermarktung Ihres Holzes beauftragt.
Aktuelle Holzmarktlage
Der Bedarf an Rundholz ist weiterhin gegeben, jedoch ist die Nachfrage und auch die preisliche Situation bei Nadel- und auch Laubsägerundholz besser als bei Industrie- und Energieholzsortimenten.
Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind gut mit Nadelindustrieholz bevorratet und zusätzlich kommt es immer wieder zu Produktionsreduktionen. Die Industrieholz-Preise wurden abgesenkt oder bereits reduzierte Preise fortgeschrieben. Ein kontinuierlicher Absatz in den nächsten Monaten ist aber aus heutiger Sicht gegeben. Das bestehende Preisniveau liegt überwiegend zwischen 76,00 und 80,00 Euro pro Atro-Tonne, sowohl für Nadel- als auch Laubfaserholz. Ähnlich stellt sich die Situation bei Energieholz dar, wo das Preisniveau bereits im Herbst reduziert wurde, aber zusätzlich die Absatzsituation speziell für Waldhackgut anhaltend angespannt ist.
Auch wenn die Absatzmärkte für Nadelschnittholz schwächeln und die Baugenehmigungen weiterhin rückläufig sind, besteht eine rege Nachfrage nach Sägerundholz. Die gute Nachfrage ist einerseits auf die reduzierte Verfügbarkeit von Rundholz aufgrund der rückläufigen Schadholzmengen in Mitteleuropa und andererseits auf die Ausweitung der Einschnittskapazitäten der Sägeindustrie in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Die Preise für Nadel-Sägerundholz konnten gegenüber dem vierten Quartal 2024 etwas erhöht werden. Der Preis im ersten Quartal 2025 für Fichte, BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 cm liegt zwischen 107,00 bis 109,00 Euro netto pro Festmeter und einzelne Abnehmer zahlen zusätzlich für benötigte Längenausformungen einen Bonus. Auch die Nachfrage nach Kiefernsägerundholz ist derzeit deutlich besser als in den Vorjahren und mehrere Abnehmer kaufen Kiefernrundholz wieder aktiv ein.
Die Voraussetzungen für die traditionelle Hauptschlägerungszeit jetzt im Winter sind somit grundsätzlich gut und die geplanten Holznutzungen können in den nächsten Wochen entsprechend durchgeführt werden. Um die Marktentwicklungen und -chancen bestmöglich wahrzunehmen, bedarf es einer hohen Flexibilität und vorausschauenden Planung aller Beteiligten. Daher empfehlen wir immer wieder, geplante Holznutzungen im Vorhinein mit Ihrem Waldhelfer abzustimmen. Zusätzlich informieren wir auf unserer Homepage regelmäßig über die aktuelle Holzmarktlage.
Derzeit ist die Nachfrage nach Laubholz noch gegeben – vor allem nach den Baumarten Eiche und Esche in guten Qualitäten (A und B). Alle anderen Baumarten und generell schlechtere Qualitäten (BC, C) sind unter Druck. Trotz der derzeit noch bestehenden Nachfrage empfehlen wir, Laubholznutzungen mit Blochholzanteilen möglichst zeitnahe abzuschließen. Das restliche nicht sägefähige Laubholz sollte als Industrieholz ausgeformt und nur das verbleibende „Überholz“ der Hackguterzeugung zugeführt werden.
Seitens des Waldverbandes achten wir auf die Bonität der Holzkäufer und besichern das Holzgeschäft mit Zahlungssicherheiten, denn Holzverkauf braucht Sicherheit. Nutzen Sie die nächsten Wochen für die Waldarbeit und stimmen Sie sich vor der Schlägerung mit Ihrem Waldhelfer ab, um gemeinsam die optimale Absatzvariante festzulegen.
Dieser Artikel erscheint auch als Holzmarktbericht in Ausgabe 1/2025 der Verbandszeitung Waldverband aktuell.
Waldverband OÖ
Holzvermarktung BWV OÖ
Der BWV OÖ bietet seinen Mitgliedern eine starke Holzvermarktungsorganisation, die sich seit über 50 Jahren der Herausforderung im Holzgeschäft stellt. Eine optimale Vermarktung für die WaldbesitzerInnen wird ermöglicht durch eine sichere, objektive und rasche Geschäftsabwicklung, sowie hohe Transparenz im Holzgeschäft. Als Marktpartner von nicht weniger als 150 Säge-, Papier-, und Energieholzkunden sichern wir unseren Mitgliedern die optimale Vermarktung ihres Holzes - bei voller finanzieller Sicherheit!
Der Waldverband OÖ auf einen Blick:
Der Waldverband OÖ (BWV OÖ) ist als Verein ein Zusammenschluss von WaldbesitzerInnen und unterstützt diese bei der Holzproduktion, Holzvermarktung und Waldbetreuung. Über 30.000 Mitglieder haben in den letzten drei Jahren durchschnittlich 950.000 Festmeter Holz produziert und vermarktet.
ZIELE UND AUFGABEN
- Der BWV OÖ sieht es als vorrangiges Ziel, durch gemeinschaftliche Vermarktung von Waldprodukten das Einkommen der Mitglieder aus der Waldwirtschaft zu verbessern.
- Der BWV OÖ trägt durch Organisation des gemeinschaftlichen Einsatzes von Arbeitskräften und Maschinen zur Senkung der Kosten bei der Waldbewirtschaftung bei.
- Der BWV OÖ ermöglicht durch laufende Information und fachliche Beratung den Mitgliedern eine auf dem aktuellen Stand des Fachwissens stehende Pflege und Nutzung des Waldes.
- Der BWV OÖ strebt durch genaue Marktbeobachtung und Zusammenarbeit mit den Marktpartnern die Schaffung neuer Absatzmöglichkeiten für Waldprodukte an.
- Der BWV OÖ vertritt die Interessen seiner Mitglieder in allen forstpolitisch relevanten Fragen. Er sucht dabei die Zusammenarbeit mit allen Interessenvertretungen der Forstwirtschaft, insbesondere mit der Landwirtschaftskammer OÖ.
- Der BWV OÖ verwirklicht bei seiner Tätigkeit den Grundsatz der Subsidiarität und sieht die Eigenverantwortung jedes Mitgliedes als Ausgangspunkt seiner unterstützenden Tätigkeit.
- Der BWV OÖ sieht sich als Partner der holzverarbeitenden Industrie und ist bestrebt, übergeordnete Ziele zur Nutzung des heimischen Waldes mit diesen Partnern umzusetzen. Er verfolgt die Partizipation seiner Mitglieder an allen positiven Entwicklungen der Holzwirtschaft.