Jetzt Holznutzungen durchführen! – BWV-Holzmarktbericht vom 20.10.2025

Da es in den letzten beiden Wochen zu keinen größeren Änderungen am Holzmarkt kam, ist der nachfolgende Holzmarktbericht vom 06.10.2025 weiterhin aktuell.

*******************************************************************************************************************************************

Die Holzmarktlage ist stabil und es herrscht eine rege Nachfrage! Derzeit ist ein guter Zeitpunkt, um anstehende Holznutzungen durchzuführen, da eine rasche Vermarktung gewährleistet ist.

Der verregnete und kühle Sommer stärkte die Vitalität der Bäume und der Käferholzanfall war heuer wesentlich geringer als in den letzten Jahren. Für unsere Wälder war dies ein Segen! Jetzt prägen die gute Nachfrage nach Holz und die Erwartung verstärkter Holznutzung den Holzmarkt.

Der Holzpreis für Sägerundholz ist in den letzten Monaten schrittweise gestiegen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist der Sägerundholzpreis um rund 20,00 Euro pro Festmeter höher. Der aktuelle Holzpreis befindet sich für Fichte, BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 cm bei 120,00 bis 123,00 Euro pro Festmeter und einzelne Abnehmer zahlen für benötigte Längenausformungen einen Bonus. In Phasen von guten Rundholzpreisen besteht auch für Qualitäten oder Baumarten mit Abschlägen eine bessere Absatzmöglichkeit. So befindet sich zum Beispiel der Holzpreis für Kiefer-Sägerundholz, BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 cm bei 87,00 bis 92,00 Euro pro Festmeter.

Entgegen dieser Entwicklung gibt es beim Industrieholz weiterhin keine preisliche Verbesserung. Die Industrieholz-Preise bleiben überwiegend gleich. Das bestehende Preisniveau liegt zwischen 74,00 und 80,00 Euro pro Atro-Tonne.

Die gesamten Holzpreise wurden bis Ende Dezember fixiert und damit ist eine Marktstabilität und Planungssicherheit gegeben.

Der mit Ende September angekündigte Aufschub der EU-Entwaldungsverordnung um ein weiteres Jahr bringt Klarheit für die Abwicklung der Holzlieferungen im Jahr 2026. Das befürchtete Chaos sowie die erwartete Marktirritation im Holzgeschäft aufgrund der Verordnung bleiben somit vorerst aus.

Aktive Holznutzung

Die derzeit positive Holzmarktlage bietet den passenden zeitlichen Rahmen, um in den nächsten Wochen anstehende oder schon länger aufgeschobene Holznutzungen verstärkt und zügig durchzuführen. Nutzen Sie die nächsten Tage, um bei einer Waldbegehung – gerne auch gemeinsam mit Ihrem Waldhelfer – als ersten Schritt die heurigen Nutzungen festzulegen. Dabei ist auch wichtig abzustimmen, wann und wie der Einsatz erfolgen wird – selbst oder durch forstliche Dienstleister? Denn immer mehr Einsätze erfolgen maschinell mit Harvester oder im Steilgelände mit Seilbahnen und dazu bedarf es einer zeitgerechten Planung. Die Einsatzorganisation übernimmt gerne Ihr Waldhelfer, eine frühe Planung mit flexiblem Produktionszeitraum ist für die Absatzoptimierung wesentlich.

Laubholzmarkt

Bei den Laubholzverhandlungen für die bevorstehende Saison wurde wieder deutlich, dass weiterhin die Baumarten Eiche aber auch Esche in allen Qualitäten gut nachgefragt sind. Bei anderen Baumarten beschränkt sich die Nachfrage auf gute Qualitäten. Bei der Baumart Esche konnten auch preisliche Erhöhungen erreicht werden. Laubholznutzungen sollten gezielt durchgeführt werden und eine Mindestmenge von rund 10 - 15 Festmetern Sägerundholz ist wünschenswert. Das sägefähige Laubholz sollte bereits im Herbst produziert werden, denn bis Ende Jänner ist üblicherweise der beste Zeitraum für die Vermarktung. Das restliche nicht sägefähige Laubholz sollte als Industrieholz ausgeformt werden und nur das verbleibende „Überholz“ der Hackguterzeugung zugeführt werden. Im Bereich der Energieholz-Vermarktung wird auch in den nächsten Monaten eine angespannte Absatzlage erwartet.

Die Waldhelfer nutzen die nächsten Wochen verstärkt für die Beratung der Mitglieder. Gerne unterstützt Ihr Waldhelfer auch Sie bei der Nutzungsplanung und Auszeige der Waldfläche. Dazu steht jedem:r Waldbesitzer:in das kostenlose Angebot von drei Stunden Auszeige oder Beratung durch einen Waldhelfer zur Verfügung. Dafür melden Sie sich bitte direkt bei Ihrem Waldhelfer!

Dieser Artikel erscheint auch als Holzmarktbericht in Ausgabe 04/2025 der Zeitung „Waldverband aktuell“.

Die nächste Information erscheint am 03. November 2025.


Holzvermarktung BWV OÖ

Der BWV OÖ bietet seinen Mitgliedern eine starke Holzvermarktungsorganisation, die sich seit über 50 Jahren der Herausforderung im Holzgeschäft stellt.  Eine optimale Vermarktung für die WaldbesitzerInnen wird ermöglicht durch eine sichere, objektive und rasche Geschäftsabwicklung, sowie hohe Transparenz im Holzgeschäft. Als Marktpartner von nicht weniger als 150 Säge-, Papier-, und Energieholzkunden sichern wir unseren Mitgliedern die optimale Vermarktung ihres Holzes - bei voller finanzieller Sicherheit!

Der Waldverband OÖ auf einen Blick:

Der Waldverband OÖ (BWV OÖ) ist als Verein ein Zusammenschluss von WaldbesitzerInnen und unterstützt diese bei der HolzproduktionHolzvermarktung und Waldbetreuung. Über 30.000 Mitglieder haben in den letzten drei Jahren durchschnittlich 950.000 Festmeter Holz produziert und vermarktet.

ZIELE UND AUFGABEN

  • Der BWV OÖ sieht es als vorrangiges Ziel, durch gemeinschaftliche Vermarktung von Waldprodukten das Einkommen der Mitglieder aus der Waldwirtschaft zu verbessern.
  • Der BWV OÖ trägt durch Organisation des gemeinschaftlichen Einsatzes von Arbeitskräften und Maschinen zur Senkung der Kosten bei der Waldbewirtschaftung bei.
  • Der BWV OÖ ermöglicht durch laufende Information und fachliche Beratung den Mitgliedern eine auf dem aktuellen Stand des Fachwissens stehende Pflege und Nutzung des Waldes.
  • Der BWV OÖ strebt durch genaue Marktbeobachtung und Zusammenarbeit mit den Marktpartnern die Schaffung neuer Absatzmöglichkeiten für Waldprodukte an.
  • Der BWV OÖ vertritt die Interessen seiner Mitglieder in allen forstpolitisch relevanten Fragen. Er sucht dabei die Zusammenarbeit mit allen Interessenvertretungen der Forstwirtschaft, insbesondere mit der Landwirtschaftskammer OÖ.
  • Der BWV OÖ verwirklicht bei seiner Tätigkeit den Grundsatz der Subsidiarität und sieht die Eigenverantwortung jedes Mitgliedes als Ausgangspunkt seiner unterstützenden Tätigkeit.
  • Der BWV OÖ sieht sich als Partner der holzverarbeitenden Industrie und ist bestrebt, übergeordnete Ziele zur Nutzung des heimischen Waldes mit diesen Partnern umzusetzen. Er verfolgt die Partizipation seiner Mitglieder an allen positiven Entwicklungen der Holzwirtschaft.